16 März, 2018

Frischhaltefolie ersetzen - Grüne Gedanken in der Küche

Frischhaltefolie und (bei uns vor allem) Aluminiumfolie ist in der Küche ebenso praktisch, wie unnötig.
Sie werden in vielen Haushalten zum Frischhalten von Lebensmitteln verwendet. Das ist natürlich einerseits sehr wichtig, denn verdorbene Lebensmittel wegzuwerfen ist mindestens genauso schädlich für unsere Ökobilanz, wie sie mit Kunststoff zu ummanteln. Als Einwegprodukt landet Frischalte aber direkt nach kurzer Verwendung im Müll. Manchmal sogar vor der eigentlich geplanten Verwendung, denn Frischhaltefolie klebt und knüllt so doof. Kennt ihr das auch?
Meine Frischhaltefolienrolle ist deshalb bereits gute 4 Jahre alt. Stattdessen war ich lange Zeit ein Aluminiumfan, was natürlich keine Alternative ist.



Also? Was können wir hier machen?
Ein Gericht im Kühlschrank unter einem umgedrehten Teller zu schützen, ist genau so einfach und auch nachhaltiger. Für Nostalgiefans gibt es wunderschöne Speiseglocken.
Das Problem dabei: Die Glocken, Teller und Schalen nehmen im Kühlschrank viel Platz weg.
Eine weitere weniger müllintensive Variante ist die Nahrungsmittel in verschließbaren Kunststoffdosen zu verwahren. Aber damit drehen wir uns ja auch wieder um den heißen Plastikbrei herum. 


Nach ein wenig Recherche finde ich im Netz Bienenwachstücher, die den gleichen Zweck erfüllen, aber zum einen wiederverwendbar sind und zum anderen nur aus Baumwolle und Bienenwachs bestehen. Das sollte ich ausprobieren!

Und zwar (deutlich günstiger!) indem ich es einfach selber mache.


Dazu brauche ich
Baumwollstoffreste
ca. 40g Bienenwachs
etwas Öl (z.B. Jojobaöl)
ein Stück Backpapier
Bügeleisen und Unterlage
optional
eine Zackenschere


 

Bienenwachs gibt es online oder in der Apotheke. Dort ist es im Vergleich zwar teurer, aber man kann sich auch die gewünschte Menge abfüllen lassen. Für die von mir benötigten 40g habe ich umgerechnet etwa 1,50 € bezählt. Außerdem hat die nette Apothekerin mir auf meinen Wunsch hin, die Wachspastillen in Papier verpackt. 
Baumwollstoffreste haben die meisten meiner Leser bestimmt zu Hause. Alternativ geht auch ein altes Baumwollhemd, das ihr mit einer Zackenschere zurecht schneidet. 
Nach Backpapier musste ich hier bereits suchen. Das abgbildete Blatt ist tatsächlich mein letztes Stück. Ich habe vor einiger Zeit auf wiederverwendbare Dauerbackfolie umgestellt. und dieses Backpapierblatt nur aufbewahrt um die Steckperlen vom Zuckermädchen zu bügeln.


Die Herstellung ist nun wirklich unglaublich einfach. 
Lege dein zugeschnittenes Stoffstück auf das Backpapier und streue gleichmäßig einige Bienenwachspastillen darauf. Dann gebe alle paar Zentimeter einen Tropfen Öl hinzu. Das macht das Wachspapier geschmeidiger und verhindert, dass es porös wird.



Klappe das Backpapier um, so dass dein Stoffstück nun dazwischen liegt. Wenn du ein sehr großes Stoffstück verwendest, brauchst du vielleicht zwei Backpapier-Zuschnitte.
Das Backpapier wird gebügelt. Das Bienenwachs schmilzt sehr schnell und dringt in das Baumwolltuch ein. Das Prozedere kannst du auch noch einmal wiederholen, falls du stellenweise zu wenig Wachs verwendet haben solltest. 




Die fertigen Wachstücher musst du nur noch kurz abkühlen lassen, damit das Wachs wieder fest wird. Und schon sind deine wiederverwendbaren und sogar recycelten (da Stoffreste) Wachstücher fertig. 



Zum Frischhalten deiner Lebensmittel wärmst du sie in deinen Händen einfach kurz an, indem du sie ein wenig knetest. Die Wärme der Hände reicht aus, um das Wachstuch an die unterschiedlichsten Formen zu fixieren. 
Reinigen kannst du die Tücher ganz einfach mit etwas laufwarmen Wasser und einem weichen Lappen. In Härtefällen vielleicht ein Tropfen Spülmittel, aber den habe ich selbst noch nie gebraucht. 
Achtung: Das Bienenwachstuch ist nicht zum Frischhalten von rohem Fleisch geeignet!


Nach meinen ersten Testwochen  bin ich sehr zufrieden mit den Wachstüchern. Ich muss jedoch feststellen, dass das Öl bei der Herstellung wirklich wichtig ist.
Testweise habe ich auch zwei Tücher ohne Öl hergestellt. Diese Tücher werden bereits nach einigen Benutzungen porös und  nach einem Waschgang mit erst warmen und dann kaltem Wasser, lösten sich einige Wachsteilchen. 
Wer nicht selber machen will, kann auch online kaufen. Ich habe euch mal die günstigsten Angebote heraus gesucht: So gibt es ein Dreierpack  in verschiedenen Größen ganz bequem zu bestellen. Wir haben für uns noch den Brotwickel dazu gekauft, denn hierfür haben wir am häufigsten Verwendung.


Macht doch mit!
Lieblingsgrüße!



P.S.:
Wie ihr merkt ergänzt sich mein Hauptthema im Blog gerade etwas. Zum Nähen, Basteln, Selbermachen kamen einst die Topics Erziehen und Alltagsfragen. Mittlerweile hat sich die Thematik Nachhaltigkeit einen großen Raum in meinem Blog geschaffen.
Bisher habe ich das Gefühl, dass euch das auch sehr interessiert und ihr ebenfalls viele tolle Ideen habt, um gemeinsam einen grünen Fußabdruck zu hinterlassen.

Liege ich da richtig? Oder vermisst ihr den restlichen Pängkram gerade sehr?
Gebt mir doch mal eine ehrliche Antwort. 

3 Kommentare:

  1. Also ich habe festgestellt, dass ich schon so einige deiner grünen Gedanken gespeichert habe. Von mir aus kann es also gerne so weiter gehen :-)
    VG Saskia

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  2. Ich finde die grünen Gedanken wirklich spitze !!!! Aber über ein wenig mehr vom früheren Frl. Päng Themen würde ich mich auch freuen . :)

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  3. Liebe Linda, unbedingt weitermachen. Mir fehlt aktuell leider die Zeit rum selbst zu recherchieren da kommen deine Einfälle mir gerade recht. Liebe Grüße Ilka

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